Landwirtschaft – Wir erklären die Bilateralen
Während meiner letzten Städtereise habe ich einige spannende Dinge entdeckt. So zum Beispiel das riesige Plakat für «Klassisches Schweizer Käsefondue» in der Delikatessen-Abteilung im KaDeWe in Berlin. Dieses Angebot habe ich mir natürlich genauer angeschaut. Dabei habe ich herausgefunden: Das ist wirklich originaler Schweizer Käse!
Aber mal der Reihe nach: Darum geht’s …
Die Grenzschutzmassnahmen für den Agrarsektor sind in der Schweiz so hoch wie in kaum einem anderen Land. Im Jahr 2000 hat die Schweizer Stimmbevölkerung das Landwirtschaftsabkommen angenommen, welches am 1. Juni 2002 in Kraft trat. Dank dem Landwirtschaftsabkommen kann die Schweiz beispielsweise seit 2007 Käse ohne Zölle in die EU exportieren. Für Früchte, Gemüse und auch für Trockenfleisch und Wein gibt es zudem wesentliche Zollerleichterungen. Zudem wurden technische Handelshemmnisse im Veterinärrecht, beim Saatgut und Futtermittel abgebaut.
Auch die Qualitätsnormen für Früchte und Gemüse werden aufgrund des Landwirtschaftsabkommen durch die Schweiz und die EU gegenseitig anerkannt. Schweizer Landwirte können entsprechende Produkte also exportieren, ohne diese zuvor noch durch eine europäische Behörde kontrollieren lassen zu müssen. Allerdings essen Herr und Frau Schweizer die hier wachsenden Früchte am liebsten selbst: 2022 wurden nur knapp 2 Prozent der geernteten Äpfel im Ausland verkauft. Es sind vor allem Spezialsorten, die entsprechend vermarktet werden können und einen höheren Preis erzielen.
Das Landwirtschaftsabkommen schĂĽtzt Herkunftsbezeichnungen
Traditionelle regionale Spezialitäten möchten wir schützen. Deshalb wurde das Landwirtschaftsabkommen im Dezember 2011 ausgedehnt und in der Schweiz oder in der EU geschützte Ursprungsbezeichnungen (AOC) und geschützte geografische Angaben (IGP) werden nun gegenseitig anerkannt. Wenn dein Apéro-Plättli in Paris also Bündnerfleisch enthält, kannst du dir sicher sein, dass es sich um die Schweizer Originale handelt.
Diesen konkreten Mehrwert bietet das Landwirtschaftsabkommen fĂĽr uns:
- Schweizer Spezialitäten finden ihren Weg problemlos in die Auslagen von Gourmetgeschäften in ganz Europa – lokale Produzierende profitieren
- Ausländische Produkte sind in der Schweiz günstiger erhältlich
- Der grenzĂĽberschreitende Handel wird vereinfacht und spart so viel bĂĽrokratischen Aufwand und somit auch Zeit und Geld
Die Bilateralen sind wichtig fĂĽr die Schweiz
Sei es in der Landwirtschaft oder aber auch in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens: Die bilateralen Abkommen machen vieles einfacher und bieten unzählige Möglichkeiten. Ohne ihre regelmässige Aktualisierung funktionieren die Bilateralen jedoch nicht mehr und viele über die Jahre erarbeitete Vorteile fallen weg. Hilf auch du mit, die Bilateralen in Zukunft zu schützen und werde Teil unserer Community!
Anhand der fiktiven Familie von Cristina möchten wir euch in dieser Blog-Serie aufzeigen, wie viele Berührungspunkte wir alle mit den Bilateralen haben. Cristina und insbesondere Be(rnhardiner)Bi(laterale) werden uns in ihren Alltag mitnehmen und uns dabei die zahlreichen Vorteile der Bilateralen vor Augen führen.